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Ask the Expert: Natural Beauty

Herr Dr. Bacman, wir alle streben danach: Natural Beauty. Lange galten porenfreie, retuschierte Bilder auf den Illustrierten dieser Welt als absolutes Schönheitsideal und haben bei einigen Nacheiferern sicherlich für glatt gebügelte Gesichter gesorgt. Ihr persönlicher Anspruch ist jedoch: weniger ist mehr. Bei Ihren Behandlungsstrategien sorgen Sie daher schon mit kleinen Veränderungen für große Wirkung. Aber sagen Sie, wie passen Natürlichkeit und kosmetische Eingriffe überhaupt zusammen?

In meiner Praxis möchte ich mit meinen Methoden die Haut mit Respekt behandeln und ihr behutsam die Bausteine zurückgeben, die ihr der natürliche Alterungsprozess genommen hat. Mein Ziel ist es, den Wünschen meiner Patient:innen nachkommen, ohne, dass die eigentliche individuelle Gesichtsanatomie zu stark verändert wird. Mit 50 oder 60 der Hautbeschaffenheit einer 20-Jährigen nachzueifern? Das halte ich für überzogen und unrealistisch. Die Kunst liegt darin, die verschiedenen und maßgeschneiderten Eingriffsmethoden so zu kombinieren, dass sie perfekt auf die Haut und auf die ästhetischen Bedürfnisse meiner Patient:innen abgestimmt sind. Es muss dabei nicht immer das Facelift sein. Eine Verbindung aus minimal-invasiven Eingriffen, einer medizinisch-wirksamen Pflege und die zusätzliche Stimulation der Haut, beispielsweise mit Laser-Treatments, sorgt für das beste und natürlichste Ergebnis, das wir uns alle wünschen.  Die natürlichen Gesichtszüge bleiben dabei erhalten und werden lediglich optimiert. Wer behutsam arbeitet und Verständnis für unser größtes Organ – der Haut – hat, vermeidet auch unnatürliche Resultate und unschöne Overfillings. Dies entspricht im übrigem dem aktuellen Trend der Branche.

Was sind die häufigsten Fehler beim Injizieren von Fillern und wie lassen sich diese unnatürlichen Ergebnisse beheben und ausbessern?

Overfillings erkennt auch der Laie schnell. Typisch sind beispielsweise die überspritzen und abstehenden Lippen. Hinzu kommen auch immer häufiger weitere Gesichtspartien, die unnatürlich aufgebläht aussehen, wie übermäßig ausgeprägte Apfelbäckchen – den sogenannten ‚Pillow Faces‘. Dies ist zwar nicht gesundheitsgefährdend für die betroffenen Patient:innen, kann jedoch vermieden werden. Häufig beginnt eine solch fehlerhafte Behandlung bei der falschen Selbstwahrnehmung der Patient:innen und ihren entsprechenden Wunschvorstellungen, oft geprägt durch vermeintliche Vorbilder auf Social Media. Gerade dann ist eine sorgfältige und behutsame Beratung gefragt. Die Grenzen können besonders in kleinen Gesichtsarealen wie den Lippen schnell überschritten werden. Nicht selten entsteht so eine Überbehandlung, weil viele Ärzte, vor allem die mit wenig Erfahrung, noch immer viel zu schnell und mit den falschen Füllsubstanzen arbeiten.

Begegnen Ihnen in Ihrer Praxis häufig solche Fälle? Wie behandeln Sie dann?

Im schlimmsten Fall müssen Verhärtungen aufgrund von fehlerhaft injizierten Fillern operativ entfernt werden. Dies ist im deutschsprachigen Raum allerdings eher selten, da hier üblicherweise nur resorbierbare Filler wie Hyaluron genutzt werden. Hyaluronsäure kann durch Hylase aufgelöst werden. Hierzu werden die betroffenen Stellen punktuell behandelt und korrigiert. Im Anschluss kann dann ein Neuaufbau mit Fillern begonnen werden.

Und wer keine Filler und Unterspritzungen mag? Was empfehlen Sie dann?

Ob ‚Well-Aging‘ oder ‚Pro-Youthing‘, die Idee dahinter ist klar: Wir wollen zu unserem Alter und unseren ganz individuellen Merkmalen im Gesicht stehen, gesund älter werden und dabei unsere natürliche Schönheit betonen. Seit 2010 berate ich meine Patient:innen in meiner Derma-Praxis im Bereich der ästhetischen Medizin. Mein holistischer Ansatz der Anti-Aging-Behandlungen wird seit 2014 im angrenzenden Kosmetik-Institut mit zahlreichen komplementären, unterstützenden und wohltuenden Beauty-Treatments fortgeführt und ergänzt. Schön und gesund altern beginnt aber schon früher – in den eigenen vier Wänden. Im Laufe unseres Lebens führen innere und äußere Faktoren zur Alterung nicht nur unserer Haut, sondern unseres gesamten Organismus. Zu den inneren Faktoren zählt unsere genetische Veranlagung. Zu den äußeren Einflüssen zählen Stress, UV-Strahlung, der Genuss von Alkohol und Zigaretten sowie unsere täglichen Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten. Wer sich, seinem Körper und seiner Haut also etwas Gutes tun möchte, schläft ausreichend und achtet darauf viel sowie regelmäßig Wasser zu trinken. Durch die Flüssigkeitszufuhr wird die Haut besser durchblutet, weil die Zellen mit mehr Sauerstoff versorgt werden. Wasser wirkt also wie ein absolut natürlicher Skin-Booster. Auch eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung verleiht Glow von Innen.

Was wären Ihre absoluten Schönheitsgeheimnisse für natürliche Schönheit aus dem Bereich Pro-Youthing?

Der Allrounder? Natürlich Vitamin C, egal ob in Seren, Cremes oder über die Ernährung. Besonders gesund sind auch Lebensmittel mit einem hohen Polyphenolanteil. Polyphenole haben zahlreiche positive Wirkungen auf unsere Gesundheit. Sie senken das Risiko für bestimmte Krebsarten, wirken auf das Immunsystem und sind antioxidativ. Essen Sie also mit gutem Gewissen Oliven, Weintrauben, Pflaumen, rote Zwiebeln, Chicorée, Artischocken oder Heidelbeeren. In Maßen unterstützen sogar dunkle Schokolade, Grüntee, Rotwein und Kaffee eine polyphenolreiche Ernährung. Wer im Alltag schwer auf seine Vitamine, Spurenelemente und Nährstoffe kommt, oder seinem Körper einen besonders revitalisierenden Kick geben möchte, greift auf Infusionen zurück. Mangel- und Fehlversorgungen können auf diese Art mit lebensnotwendigen Vitalstoffen entgegengewirkt werden. Für optimale Ergebnisse und mehr Wohlbefinden empfehle ich eine Infusionskur. Hier können Wirkstoffe wie essentielle Aminosäuren, Curcumin, Co-Enzym Q10 oder Resveratrol kleine Wunder vollbringen. In der Hautpflege lege ich größten Wert auf kurzkettiges Hyaluron, Niacinamid, Vitamin C, Retinol und – ganz wichtig – den täglichen Sonnenschutz. Mit diesen Tipps verfolgen Sie von Innen und Außen das Ziel ‚natürliche Schönheit‘.

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Kim Lara Linke. Managing Partner
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